#DCC25 - Gemeinsam digital stärker
Am 31. Oktober 2025 trafen sich Vertreter aus Wissenschaft, Tourismusdestinationen, der Beherbergungsbranche sowie von Lösungsanbietern in bekannter Umgebung bei Microsoft am Flughafen Zürich zur 5. Austragung des Digital Competence Circles. Unser Event hat sich in der Branche bereits gut etabliert und ist die Plattform zur digitalen Transformation im Tourismus.
Zum Auftakt begrüsste Janine Bunte, Präsidentin des Vereins discover.swiss, die Teilnehmenden herzlich. In ihrer Ansprache betont sie die Bedeutung von Anlässen wie dem DCC sowie von Plattformen wie discover.swiss, die den Austausch und die Zusammenarbeit innerhalb der Tourismusbranche fördern.
Gerade in Zeiten, in denen der Bund die Fördermittel kürzt, sei die gemeinsame Weiterentwicklung der Digitalisierung im Tourismus entscheidend. «Wir müssen enger zusammenrücken und gemeinsam Lösungen finden – der Bund kann nicht alles übernehmen», appelliert Janine an das Publikum. Aus eigener Erfahrung, etwa durch ihr Engagement bei Hostelling International, wisse sie, wie herausfordernd die Finanzierung gemeinsamer Digitalisierungsprojekte sein könne.
Im Anschluss heisst Roger Altorfer, Customer Success Lead von Microsoft die Gäste willkommen. «Microsoft arbeitet seit acht Jahren eng mit discover.swiss zusammen. Seit nunmehr fünf Jahren ist unser Unternehmen im The Circle am Flughafen Zürich ansässig – und bereits zum vierten Mal dürfen wir Gastgeber für den DCC von discover.swiss sein! Das erfüllt uns mit Stolz und grosser Freude», sagt er.
Durch das Programm führt Jon Erni, Präsident der Genossenschaft discover.swiss. Er greift das Thema der Finanzierung auf und verweist darauf, dass auch discover.swiss in der Aufbauphase von InnoTour-Geldern profitieren durfte, seit zwei Jahren jedoch finanziell eigenständig operiert. Die Philosophie der Genossenschaft basiere auf der gemeinsamen Finanzierung digitaler Entwicklungen, von denen die gesamte Branche profitiere.
Jon gibt zudem einen Überblick über das vielfältige Tagesprogramm: Zwei Fachreferate rund um das Thema Daten, vier inspirierende Case Studies von Destinationen und Leistungsträgern sowie eine Diskussionsrunde der neu geschaffenen Nutzergruppe von discover.swiss. «Diese Gruppe steht exemplarisch für den gemeinschaftlichen Ansatz von Entwicklung und Finanzierung, die das Herzstück der Initiative bildet.»
Dr. Mauro Gotsch (FH Graubünden) zeigte in seiner Präsentation auf, wie intelligente Datennutzung den Tourismus nachhaltiger und zukunftsorientierter gestalten kann. Anhand konkreter Beispiele aus Graubünden verdeutlichte Mauro, dass datenbasierte Ansätze nicht nur das Gästeerlebnis verbessern, sondern auch den Alltag der Anwohner erleichtern sollen – etwa durch eine bessere Besucherlenkung und optimierte Ressourcennutzung.
Im Zentrum standen dabei Fragen zu Datenzugang, Vertrauen und Datenschutz sowie die Herausforderungen kleiner Destinationen mit begrenzten Kapazitäten. Der vorgestellte Ansatz positionierte die Destination Management Organisation (DMO) als Kern einer «Smart Destination», die Datenkompetenz, nachhaltige Geschäftsmodelle und Kooperationen vereint. Trotz Hürden wie Fragmentierung, Personalmangel und technischer Limitationen präsentierte Mauro eine klare Vision eines Tourismus, der Mensch, Technologie und Lebensqualität in Einklang bringt.
Mario Venzin (Geschäftsleitung BINARY one) und Maurus Stöckli (Geschäftsführung Uri Tourismus) zeigten in ihrer Case Study eindrücklich die Entstehung und Entwicklung des Projekts „Tourismusportal 2025“. Ausgehend von der Initiative wiegederschweiz.ch wurde 2022 eine Plattform geschaffen, die statische und dynamische Inhalte vereint.
Daraus entstand in enger Zusammenarbeit der Tourismusorganisationen von Uri, Schwyz und der Erlebnisregion Mythen ein gemeinsamer, moderner Data Hub mit integriertem Webauftritt. Das Ergebnis ist eine zukunftsweisende, mandantenfähige Lösung, die Effizienz, Kostenbewusstsein und Innovationskraft vereint. Aktuelle Herausforderungen sind die faire Kostenverteilung, die langfristige Finanzierung und die Abstimmung gemeinsamer Verantwortlichkeiten. In ihrer Präsentation unterstrichen sie die erfolgreiche Partnerschaft und die klare Vision für den Tourismus von morgen.
Christoph Inhelder von Ginto und Michelle Keusch vom STV (Schweizer Tourismus-Verband) präsentierten die Ginto App, welche über den Zugang zu barrierefreien Angeboten im Schweizer Tourismus informiert. Rund 20 % der Bevölkerung leben mit einer Behinderung – die App hilft ihnen, zugängliche Orte einfach zu finden und selbst zu bewerten. Durch Schnittstellen wie jener zu discover.swiss werden Daten zentral zur Verfügung gestellt. Im Rahmen von OK:GO stellen touristische Leistungsträger mit Ginto Informationen zur Zugänglichkeit ihrer Lokalitäten zur Verfügung und zeigen so, wie digitale Vernetzung und Inklusion den Tourismus nachhaltiger machen können.
Um strategische und operative Fragen gemeinsam zu bearbeiten, hat discover.swiss eine Nutzergruppe mit den Partnern Zürich Tourismus, Graubünden Ferien, HotellerieSuisse, Arosa Lenzerheide, TSO AG, VISIT Glarnerland und den Schweizer Jugendherbergen gegründet. Diese Gruppe ermöglicht einen aktiven Austausch zu Themen wie Produktentwicklung, Finanzierung und gemeinschaftlicher Nutzung digitaler Services.
Pascal Schwager von Zürich Tourismus, Kim Carigiet von Arosa Lenzerheide und Thomas Barthelt von den Schweizer Jugendherbergen diskutierten in einem von Jon Erni moderierten Podium Fragen rund um die gemeinsame Weiterentwicklung der Plattform, die Priorisierung von Projekten und die Umsetzung des genossenschaftlichen Ansatzes in der Praxis.
Ein zentrales Thema war die Finanzierung und Organisation gemeinsamer Aufgaben sowie die effiziente Nutzung und Verknüpfung von Daten im Sinne von Open Data. Zudem hilt die Nutzergruppe auch dem Aufbau des gegenseitigen Verständnisses für unterschiedliche Ausgangslagen. Insgesamt zeigte sich, unabhängig von der Betrachtungsperspektive, dass Vernetzung, Vertrauen und gemeinsames Lernen die Basis für die weitere digitale Entwicklung des Schweizer Tourismus bilden.
Sandra Green von VISIT Glarnerland und Matthias Drabe von der Digitalagentur TSO AG stellen das Innotour-Projekt GlarnerlandPass vor, welches den Tourismus im Kanton Glarus digitalisiert hat. Der GlarnerlandPass beinhaltet die digitale Verwaltung der Meldescheine, Gästetaxen, Statistiken und die GlarnerlandPass App mit integriertem Reisebegleiter und digitaler Gästekarte.
Der Pass bietet Einheimischen und Gästen zahlreiche Vorteile – für die Gäste beispielsweise die kostenlose Nutzung des öffentlichen Verkehrs im ganzen Kanton. Dank der discover.swiss Services wie Info-Center, Gästeprofil und Marktplatz werden Inhalte, Gästekarten-Vorteile und Nutzerdaten aus verschiedenen Systemen intelligent verknüpft und personalisiert nutzbar gemacht. Unterstützt von Bund, Kanton und Gemeinden gilt das Projekt als schweizweiter Leuchtturm für die digitale Transformation im Tourismus.
Kim Carigiet von al.digital zeigt auf, wie die Destinationen Arosa und Lenzerheide ihre digitale Transformation in Zusammenarbeit mit den Bergbahnen Arosa und den Bergbahnen Lenzerheide konsequent voran treiben und auf eine integrierte Plattformstrategie setzen. Dabei werden App, Website, Online- und Ticket-Shop zu einem nahtlosen digitalen Ökosystem verbunden.
Über das Partnerportal von discover.swiss können alle Bestellungen zentral organisiert werden – einfach, effizient und benutzerfreundlich. Die Erfolge sprechen für sich: Innerhalb von nur drei Monaten wurden rund 14’000 Bestellungen und 15’000 Tickets generiert. Mit diesem Ansatz positioniert sich al.digital als Vorreiterin für digitale Transformation im Schweizer Tourismus.
In seiner Präsentation zeigt Bastian Will von land in sicht auf, dass Vertrauen die zentrale Grundlage für erfolgreiche digitale Transformation im Tourismus ist – und dass dieses Vertrauen auf hoher Datenqualität basiert. Bastian nennt sieben Dimensionen, die Daten im Tourismus verlässlich und nutzbar machen: Offenheit, Strukturierung, Vernetzung, Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit und Hochwertigkeit.
Mit der Plattform mein.toubiz werden Daten standardisiert, vernetzt und mit KI-gestützten Tools sowie Open-Data-Ansätzen laufend verbessert. So entsteht ein vertrauenswürdiger Datenraum, der digitale Souveränität und lokale Wertschöpfung fördert. Das Fazit: Nur wer Datenqualität aktiv gestaltet, kann langfristig Glaubwürdigkeit, Effizienz und Erfolg in smarten Destinationen sichern.
Der #DCC25 bot Inspiration, Austausch und greifbare Beispiele, wie Digitalisierung im Schweizer Tourismus gelingt. Der Tag war geprägt von inspirierenden Begegnungen, intensivem Austausch und vielen Gelegenheiten zum Networking. Die Teilnehmenden nahmen neue Impulse, Kontakte und Perspektiven mit.
Wir danken allen Beteiligten und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen beim Digital Competence Circle 2026!
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Der Verein discover.swiss bezweckt die gezielte Förderung der Zusammenarbeit und den Wissensaufbau sowie den Wissenstransfer im Bereich der digitalen Transformation der touristischen Leistungsträger in der Schweiz. Dies, indem er beispielsweise gemeinsame Anlässe für den Wissensaufbau und -transfer organisiert.