Der digitale Reisebegleiter für das Glarnerland

GlarnerlandPass

discover.swiss durfte ein weiteres spannendes Digitalisierungs-Projekt begleiten. Im Auftrag von VISIT Glarnerland wurde gemeinsam mit weiteren Partnern die Basis für den digitalen Reisebegleiter in der Destination Glarnerland realisiert. Im Interview gibt uns die Projektleiterin von VISIT Glarnerland, Sandra Green, Einblick in das innovative Vorhaben.

 

 

Liebe Sandra, bitte stelle dich kurz vor.

Ich bin seit März 2024 bei VISIT Glarnerland Projektleiterin für den «GlarnerlandPass», also den digitalen Reisebegleiter für das Glarnerland. Zuvor hatte ich hauptsächlich für Agenturen und für fast drei Jahre in einem Gastrobetrieb in Kanada gearbeitet. Aufgewachsen bin ich im schönen Glarnerland. Für mich war immer klar, dass wenn ich dort eine spannende Stelle finde, ziehe ich zurück in meine Heimat. Die Stelle bei VISIT Glarnerland ist ein Glücksfall, sie entspricht meinen Interessen und ich kann etwas zur Digitalisierung des Tourismus im Glarnerland beitragen.

Welches Ziel wurde und wird mit dem Projekt verfolgt?

Mit dem Projekt «GlarnerlandPass» wollen wir einen wichtigen Beitrag an die Digitalisierung der Tourismusdestination Glarnerland leisten. Die geplante App soll ein digitaler Reisebegleiter für Gäste und eine Vernetzungsplattform zwischen Tourismus, Kultur und Wirtschaft werden. Sie ermöglicht die direkte Kommunikation mit dem Gast und ist das Eintrittsticket in die Glarner Erlebniswelt.

Was genau wurde im Projekt umgesetzt?

Die Hauptkomponenten des Projekts umfassen die Einführung eines digitalen Meldewesens unter anderem  via Self Check-in-Formular, die Herausgabe von digitalen Gästekarten sowie die GlanerlandPass-App mit Gästeprofil, Reiseinformation und Angeboten.

Alle Gäste müssen bei der Gemeinde gemeldet werden. Bisher wurden die Gästedaten manuell durch die Gemeinden erfasst. Neu wird der ganze Prozess digitalisiert und als Unterstützung für die Gastgeber wurde durch disover.swiss ergänzend zum digitalen Meldescheinsystem von AVS eine Webseite mit einem Self Check-in-Formular im Design von VISIT Glanerland erstellt. Jeder Beherbergungsbetrieb erhält seine eigene Seite und kann diese vor Anreise den Gästen zustellen. Darüber kann sich der Gast selbst anmelden und auf Wunsch gleich ein Gästeprofil anlegen. Dadurch werden die Meldeschein-Daten direkt ins System übertragen, der GlarnerlandPass (Gästekarte) erstellt und in der GlarnerlandPass-App gespeichert. Wer kein Gästeprofil anlegen will, bekommt die Gästekarte per E-Mail zugestellt. Grössere Beherbergungsbetriebe können ihre Gäste auch weiterhin über ihr eigenes PMS melden.

Self Check-in «Meldeschein»

Die GlanerlandPass-App steht allen, die ein Handy besitzen, zur Verfügung. Sie beinhaltet nützliche Reiseinformationen für das Glarnerland und zu einem späteren Zeitpunkt attraktive Vergünstigungen sowie kostenpflichtige Angebote (z.B. Bergbahnen Pass) von regionalen Leistungsträgern. Bereits ab der ersten Übernachtung ist der kostenlose ÖV für den Kanton Glarus inklusive. Die Abrechnung mit den Leistungsträgern funktioniert automatisch über eine Schnittstelle von AVS.

Für welche Zielgruppe ist diese App?

Wie bereits gesagt bietet die App einen Überblick über das touristische Angebot, beinhaltet Vorteilsangebote für Gäste sowie Einheimische und die kostenlose Nutzung des Öffentlichen Verkehrs für alle Übernachtungsgäste. Für die Gemeinden vereinfacht sich die automatische Abwicklung der Gästetaxenerhebung und für die Kantonspolizei das digitalisierte Meldewesen. Demzufolge profitieren alle, lacht… die Gäste, die Einheimischen, die Zweiwohnungsbesitzer, die Leistungsträger inklusive der Beherbergungsbetriebe und die Behörden.

Wie funktionierte die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen beteiligten Parteien?

Ich habe die Projektleitung und bin im wöchentlichen Austausch mit unseren IT-Partnern. Nebst discover.swiss arbeiten wir mit diversen weiteren Partnern: Die Agentur «Binarium» programmiert die App, «Formatfrei» ist für das Design der App verantwortlich, «AVS» ist der Softwarepartner für das digitale Meldewesen und die Agentur «TSO» unterstützt uns im technischen Teil der Projektleitung.

Zusätzlich sind wir im aktiven und regelmässigen Austausch mit den Leistungsträgern und den Behörden, sei es direkt oder im Rahmen von Workshops und Fokusgruppen.

Welche Rolle hat discover.swiss in diesem Projekt?

discover.swiss hat einerseits das Self-Check-in-Formular mit der Schnittstelle zu AVS für das Meldewesen erstellt und bietet mit seinen Services Info-Center, Marktplatz und Gäste-Account die Backend-Infrastruktur für die App. discover.swiss ermöglicht die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Systemen und Technologien zur Sicherstellung des Meldewesen, der Ausstellung der Gästekarten, Erstellung von Benutzerprofilen und der Anzeige von touristisch relevanten Informationen.

Systemlandschaft GlarnerlandPass

Welcher Mehrwert ergibt sich für die Gäste und die Leistungsträger?

Nebst den bereits erwähnten Vorteilen vereinfacht das Self-Check-in und die App den Gästen vor allem den Aufenthalt. Die App ist das zentrale Eingangstor von der An- bis zur Abreise. Das Gesamterlebnis Glarnerland wird mit dem GlarnerlandPass viel attraktiver.

Für Beherbergende wird das Meldewesen deutlich vereinfacht. Mit dem Self-Check-in übernimmt der Gast die Anmeldung. Daraus wird im Hintergrund direkt ein Meldeschein generiert und der GlarnerlandPass ausgelöst. Beherbergende müssen nicht mehr physische Meldescheine ausrucken und archivieren. Sogar die Unterschrift vor Ort entfällt. Die Gemeinden können direkt über das System die Statistikzahlen beziehen und die Gästetaxen abrechnen.  Zudem bietet die App eine Vermarktungsplattform für alle Leistungsträger.

Wie ist der aktuelle Projektstand?

Die Self Check-in Plattform ist seit Mitte Dezember 2024 live. Anfang Januar wurde das Meldewesen digitalisiert. Im ersten Halbjahr 2025 wird die GlanerlandPass-App mit der Gästekarte lanciert und Schritt für Schritt erweitert mit den kostenlosen Vorteilen und den Kauf-Angeboten für alle App-Nutzer.

Wie zufrieden bist Du mit dem aktuellen Ergebnis?

Ich bin sehr zufrieden mit dem aktuellen Stand. Insbesondere wenn man bedenkt, dass wir erst im Sommer 2024 mit dem Projekt begonnen haben. Alle im Projekt involvierten Partner sind sehr flexibel, ambitioniert die beste Lösung zu finden und äusserst motiviert an der Sache. So macht es Spass.

Welches waren bisher die grössten Herausforderungen?

Wir müssen viele Beteiligte zusammenbringen und unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigen. Die Digitalisierung schürt auch Ängste, die wir ernst nehmen müssen. Eine gute Begleitung und ein aktiver Dialog insbesondere mit den Leistungsträgern und Beherbergern ist wichtig.

Gibt es längerfristige Weiterentwicklungspläne?

Vorerst fokussieren wir auf den Ausbau der Funktionalitäten in der App wie zum Beispiel die Personalisierung oder den Ausbau der Live-Informationen, die Vorteilsangebote und die Integration von kostenpflichten Leistungen. Danach wollen wir die Kommunikation intensivieren und die Nutzung der App skalieren.

Das sagt Sandra zur Zusammenarbeit mit discover.swiss

«discover.swiss war genau der richtige Partner für dieses anspruchsvolle Projekt. Die stets sehr lösungsorientierte Can-do Haltung von Christian Eggenberger kombiniert mit dem innovativen Technologieangebot war einfach perfekt.»

Das sagt Christian zum Projekt GlarnerlandPass

«Es ist eindrücklich zu sehen, wir eine eher kleine Tourismusdestination mutig digitalisiert und dabei alle Beteiligten zusammen an einem Strick ziehen.»

Verantwortlich für die Umsetzung

VISIT Glarnerland AG
Sandra Green, Projektmanagerin
Mail

www.glarnerland.ch

discover.swiss
Christian Eggenberger, Lead Architect
Mail

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