Fortschritt durch digitale Vernetzung

Das Tourismusportal

Daten sind das Gold der 21. Jahrhunderts. Jein, denn nur qualitativ hochwertige, aktuelle und gut strukturierte Daten sind wirklich wertvoll. Eine grosse Herausforderung für alle, die guten Content über ihre Webseite oder App ausspielen wollen. Oft fehlen die Zeit und das Wissen, um sich vertieft mit dem Thema auseinanderzusetzen sowie das Geld für eigene Projekte. 

Drei Tourismusdestinationen – Schwyz Tourismus, Uri Tourismus und Erlebnisregion Mythen - haben deshalb ihre Ressourcen gebündelt und gemeinsam einen grossen Digitalisierungsschritt gemeistert.

 

Erfahren Sie mehr über das spannende Projekt «Tourismusportal» im Gespräch mit Jonas Ulrich, Leiter Online-Marketing & Projekte bei Schwyz Tourismus und Gesamtprojektleiter, Nicole Demarmels und Daniel Regli, Co-Projektleiter bei der Digitalagentur BINARY One und unserer Partner- und Projektleiterin Angela Raimann.

Welches Ziel wurde mit dem Projekt verfolgt?

Jonas: Bisher wurde in der Branche mehrheitlich mit isolierten Content Management Systemen, sogenannten CMS, gearbeitet, welche keine Vernetzung der Daten ermöglichen, aufwändig sind in der Pflege von Inhalten und im Setup sehr kostspielig, da alle Schnittstellen selbst finanziert und umgesetzt werden müssen.

Wir haben die regionale Zusammenarbeit ins Rollen gebracht, weil wir Potenzial gesehen haben, gemeinsam mit anderen Destinationen und Leistungsträgern einen grossen Schritt in der zentralen Datenerfassung, im Datenaustausch und der einheitlichen Datenstrukturierung für alle touristisch relevanten Daten zu machen. Es sollte eine digitale Infrastruktur werden, welche langfristig funktioniert und eine gute Basis für weitere Entwicklungen legt.

Dani: Bereits bei unseren ersten Analysen und der Bedarfsermittlung mit den Tourismusorganisationen wurde ersichtlich, wo das Potenzial und die Herausforderungen liegen. Das Ziel war klar: Die Gemeinsamkeiten in der Branche nutzen, dynamische Inhalte gemeinsam nutzbar zu machen und damit zu ermöglichen den Preis für einzelne Umsetzungen runterzuschrauben. Kurz, die Branche digital besser zu vernetzen, um Ressourcen zu sparen. Gleichzeitig war es uns ein Anliegen, dass die Organisationen eine visuell individuelle Onlinepräsenz haben.

Angela: Das Ziel war entsprechend die einfache und kostengünstige Bereitstellung von aktuellen und konsistenten touristischen Informationen und Angeboten für alle Leistungsträger und Destinationen in strukturierter Form

Was genau wurde im Projekt umgesetzt?

Jonas: Die von BINARY one und discover.swiss im Auftrag von Schwyz Tourismus, Uri Tourismus und der Erlebnisregion Mythen entwickelte digitale Infrastruktur ermöglicht, dass alle touristischen Daten von einem zentralen Ort bezogen werden können. Dadurch ist sichergestellt, dass die Inhalte stets aktuell und konsistent bleiben, die einzelnen Tourismusportal-Nutzer die Inhalte aber trotzdem über ihr individuell gestaltetes Frontend ausspielen können.

Dani: Der Auftrag der drei Organisationen führte zum Tourismusportal, wie es heute ist. Basierend auf den Anforderungen der Organisationen haben wir zusammen mit discover.swiss an der Architektur getüftelt und eine Infrastruktur geschaffen, die optimal auf die Bedürfnisse der Schweizer Tourismusakteure ausgerichtet ist. Für das Design wurde ein schöner Weg gefunden, die visuelle Identität im modularen Aufbau zu integrieren.

Angela: discover.swiss ist die Drehscheibe zu externen Datenquellen wie z.B. TOMAS, Guidle oder Outdooractive, strukturiert die Daten nach schema.org, harmonisiert sie und bereitet diese auf. Mit dem CMS wurde von BINARY one eine Benutzeroberfläche des Backends von discover.swiss für die Leistungsträger und Tourismusorganisationen umgesetzt. Mit dem CMS kann dank über 30 Content-Modulen im Baukastenprinzip ein Webauftritt modular und flexibel zusammengestellt, wobei alle an das Info-Center von discover.swiss angebundenen Daten für die eigene Website genutzt werden können. Zusätzlich können im Tourismusportal eigene regionale Daten erfasst werden, die über discover.swiss zurück in ein zentrales Datenbanksystem gespielt werden.

Abbildung: Systemlandschaft

Für welche Zielgruppe ist dieses Tourismusportal?

Jonas: Das Tourismusportal ist auf klein- bis mittelgrosse Betriebe aus allen touristischen Unternehmenskategorien, Beherbergung, Gastronomie, Transport, Freizeit/Erlebnis und Tourismusorganisation ausgelegt.

Nicole: Das Schöne am Tourismusportal ist, dass es den Bedürfnissen anpassbar ist. Durch den modularen Aufbau können zukünftig auch grössere Unternehmen bedient werden.

Wie funktionierte die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen beteiligten Parteien?

Jonas: Wir bei Schwyz Tourismus übernahmen die Gesamtprojektleitung und fungierten als Sprachrohr für die anderen beiden Tourismusorganisationen. Mit ihnen mussten wir zuerst einen Konsens über die Systemlandschaft finden. Die Konzeption und Umsetzung fand wie bereits erwähnt zusammen mit BINARY one und discover.swiss statt.

Welche Rolle hatte discover.swiss in diesem Projekt?

Angela: Das discover.swiss Info-Center ist die Drehscheibe für all die touristischen Daten, definiert die Datenstruktur und moderiert die Daten (Bereinigung doppelter Objekte, Tagging, Übersetzungen, Suchindexierung).

Zudem wurden folgende neuen Schnittstellen/Connectoren zu discover.swiss umgesetzt:

  • Schnittstelle Data & Content Hub Luzern Vierwaldstättersee
  • Schnittstelle CMS Tourismusportal
  • Connector SchweizMobil (Nichtmotorisiertes Routennetz Schweiz)
  • Connector SISAG-SisControl (Seilbahnanlagen)
  • Connector SOSPO Begasoft AG (Bade- und Lufttemperaturen; Informationen zu Badeanstalten)
  • Connector e-domizil (Ferienhäuser und -wohnungen)

Welcher Mehrwert ergibt sich für die Gäste?

Jonas: Geografische Grenzen lösen sich dank des Tourismusportals in der digitalen Welt auf.

Angela: Die Gäste finden für sie relevante Informationen einfacher – an einem Ort - und in höherer Qualität.

Wie ist der aktuelle Projektstand?

Jonas: Das Tourismusportal wurde im vergangenen Jahr entwickelt und soll in den kommenden zwei Jahren weiterwachsen. Es sind Projekte mit kleinen Leistungsträgern geplant, welche die digitale Infrastruktur einführen, damit das Tourismusportal darauf basierend weiterentwickelt werden kann und es langfristig für eine breite Basis an Leistungsträgern noch optimaler nutzbar ist.

Parallel dazu wird eine Wissensdatenbank mit Best Practices für Tourismusportal-Nutzer aufgebaut.

Wie zufrieden seid Ihr mit dem aktuellen Ergebnis?

Jonas: Im Grossen und Ganzen bin ich sehr zufrieden. Wir haben mutig ein innovatives Projekt umgesetzt und haben es geschafft, eine digitale Infrastruktur aufzubauen, mit welcher wir langfristig arbeiten können. Sie ist noch nicht fertig und wird es wohl im Sinne der fortlaufenden digitalen Transformation auch nie wirklich sein. Aus diesem Grund bleiben wir am Ball und versuchen, Schritt für Schritt weiterzukommen.

Nicole: Wir freuen uns, dass wir im Rahmen dieses Projekts, mit dem Tourismusportal keine Einzellösung für unsere drei Tourismusportal-Pioniere geschaffen haben, sondern eine für die ganze Tourismusbranche funktionierende digitale Infrastruktur, die dank discover.swiss sogar über das Tourismusportal hinaus vernetzt. Entsprechend sind wir mit dem aktuellen Ergebnis sehr zufrieden.

Angela: Es ist schön zu sehen, welche Dynamik die Digitalisierung im Tourismus zurzeit hat.

Welches waren die grössten Herausforderungen?

Jonas: Die grössten Herausforderungen waren und sind die heterogenen Anforderungen und die komplexen Themen digitaler Projekte. Es benötigt viel Kommunikation, Kompetenzaufbau und Wissenstransfer, damit man alle Beteiligten abholen und mitziehen kann.

Dani: Aus technischer Sicht war die Gewährleistung des Datenaustausches eine Hürde, die wir allerdings durch die enge Zusammenarbeit mit discover.swiss gut meisten konnten. Eine Herausforderung war auch die Modularität und das Design so unter einen Hut zu bringen, dass die Integration der Logos und die Grundeinstellungen der Farben, Schriften und der Formsprache schnell und einfach möglich ist.

Gibt es längerfristige Weiterentwicklungspläne?

Jonas: Ja, wir haben im Aufbau des Tourismusportals bereits erste Abklärungen getroffen, um später Personalisierungsmassnahmen in Angriff zu nehmen.

Nicole: Absolut! Zum einen unterstützen wir die Weiterentwicklungswünsche unserer bestehenden Kunden, und zum anderen soll das Tourismusportal mit den Bedürfnissen weiterer touristischen Akteure wachsen. Kundenspezifische Shop- sowie Buchungs- und Reservationstools können solche Weiterentwicklungen sein.

Die Stimmen zum Projekt

Das sagt Jonas zur Zusammenarbeit mit discover.swiss

«Die Zusammenarbeit war und ist sehr angenehm, lösungsorientiert und unkompliziert. Der genossenschaftliche Ansatz, welcher discover.swiss propagiert, wird auch wirklich gelebt. Und auf diesen Ansatz springen wir mit dem Tourismusportal sehr gerne auf.»

Das sagen Nicole und Dani zur Zusammenarbeit mit discover.swiss

«Unsere Angebote ergänzen sich perfekt. Mit viel Leidenschaft und Innovationsgeist konnten wir gemeinsam ein zukunftsweisendes Projekt umsetzen. Wir freuen uns auf viele weitere spannende Projekte mit discover.swiss.»

Das sagt Angela zum Tourismusprotal

«Es ist ein Meilenstein für die Tourismusbranche, dank einem jungen, professionellen Projektteam, welches die Branche versteht. Wir können sehr stolz sein auf das, was wir erreicht haben.»

Verantwortlich für die Umsetzung

Schwyz Tourismus AG
Jonas Ulrich
Leiter Online-Marketing & Projekte
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BINARY one
Daniel Regli
Projektleiter
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Genossenschaft discover.swiss
Angela Raimann
Partner- Projektmanagerin
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